Kleines ABC des Boilers
Kalkablagerungen beeinträchtigen die Funktionstüchtigkeit!
Kalkausscheidungen können die Funktionstüchtigkeit eines Wassererwärmers entscheidend beeinträchtigen. Sie sind abhängig vom Wasserhärtegrad und der Warmwasser-Temperatur. Messungen haben ergeben, dass eine Kalkschicht auf dem Heizelement von 1mm Dicke, einen Anstieg des Energieverbrauchs um 10 % zur Folge hat.
Je höher die Temperatur und je länger die Aufheizzeit, desto mehr Kalk wird ausgeschieden und auf dem Speicherboden abgelagert. Diese Ablagerungen können mit der Zeit zu einem ansehnlichen Haufen heranwachsen, das Heizelement umschliessen und dessen Wirkungsgrad erheblich reduzieren. Nebst längeren Aufheizzeiten muss auch eine Beschädigung des Heizelementes in Kauf genommen werden.
Wie steht es mit Ihrer Hygiene?
Ohne Ihnen irgendwie Angst machen zu wollen, informieren wir Sie über den sogenannten „Boilersumpf“, der sich in allen Wassererwärmern mehr oder weniger niederlässt und ansammelt. Das Rechenbeispiel ist einfach: Ein 4-Personenhaushalt verbraucht 250 l warmes Wasser à 60° C pro Tag. Dafür müssen pro Jahr rund 90’000 l Wasser aufgeheizt und für den Verbrauch zwischengelagert werden. Stellen Sie sich einmal vor, wie viel Sand, Rost, Späne, Schlamm oder aber auch Kalkablagerungen sich in drei Jahren – bei einem Durchlauf von rund 300’000 l Wasser – im Speicher ansammeln! Bei längerer Standzeit des Wassers erwärmt sich die untere Speicherwand und im „Boilersumpf“ entsteht ein ideales Klima für Bakterien jeglicher Art.
Korrosion (Rost)
Da für die Wasserversorgungen immer mehr eine Mischung von verschiedenen Wassersorten (Quell-, Grund-, Seewasser) verwendet wird, kommt es durch den hohen Gehalt an Sauerstoff und Kohlensäure im Wasser immer mehr zu Korrosionserscheinungen in den Boilern.
Beim emaillierten Boiler zum Beispiel entstehen in der Emaillierung durch die unterschiedliche Ausdehnung des Stahl und des Emails feine Haarrisse, die einer mehr oder weniger schnellen Korrosion unterworfen sind. Um die Korrosionswirkung zu verhindern und die Lebensdauer der Boiler zu verlängern, sind im Behälter eine oder mehrere Anoden aus einer Magnesiumlegierung angebracht. Das Magnesium dieser Anode weist ein ausgesprochen negativelektrochemisches Potential in Bezug auf dasjenige der andern Metalle des Apparates auf.
Wenn sich im Wasserwärmer eine Anode befindet, wird die korrosive Wirkung des Wassers auf die Anode geleitet, deren Material langsam aufgebraucht wird. In diesem Zusammenhang spricht man vom kathodischen Korrosionsschutz, weil die Magnesiumschutzanode die Kathode das heisst, den Stahlboiler schützt.
Heutzutage sind fast alle Boiler emailliert und mit Magensiumschutzanoden ausgerüstet. Damit kann die natürliche Aggressivität des Wassers korrigiert werden. Auch plastifizierte und zementierte Boiler, Boiler aus Chromstahl und sogar schwarze Stahlboiler können mit der Magnesiumschutzanode kathodisch gegen Korrosion geschützt werden und bewirken zusätzlich eine positive Wirkung auf die Kalkstruktur.