Nachricht vom Heizprofi zum Thema Heizungsersatz bei grossen Liegenschaften

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In der Schweiz gibt es rund 2,3 Millionen Gebäude. Das ist eindrücklich! 60 % davon werden noch immer mit Öl oder Erdgas beheizt. Das erstaunt – spricht doch fast jeder von CO2-Reduktion und Energiewende! Nun besteht der beschriebene Gebäudepark nicht ausschliesslich aus Einfamilienhäusern, sondern auch aus Mehrfamilienhäusern und aus, in Stockwerkeigentum aufgeteilten, Immobilien. Auch deren Eigentümer wissen, zumindest teilweise, um die Vorteile des Ersatzes von Öl- und Gasheizungen mit auf erneuerbaren Energien basierenden Heizsystemen. Nicht nur lassen sich so beträchtliche Mengen an CO2-Emissionen vermeiden, sondern auch Kosten einsparen und den Wert der Immobilie steigern. Doch der Heizungsersatz wird bei Mehrfamilienhäusern allein schon durch die Eigentümerstruktur schwieriger. Mit der richtigen Vorgehensweise können jedoch auch Stockwerkeigentümer, respektive Eigentümer grosser Liegenschaften, den Heizungsersatz zielführend realisieren.  

Komplexe Ausgangslage
Weil bei Stockwerkeigentümergemeinschaften (STWEG) die Heizung üblicherweise Gemeinschaftseigentum ist, muss die Eigentümerversammlung über den Ersatz entscheiden. Verschiedene Eigentümer gehen gleichzeitig mit unterschiedlichen Ausgangslagen und Prioritäten einher. Nicht alle Eigentümer sind finanziell gleich gut ausgestattet und teilweise ist der Erneuerungsfonds unterfinanziert. Zudem verfolgen jüngere Generationen nicht zwingend die gleichen Ziele wie ältere Generationen. Kommt hinzu, dass das Wissen um die Varianten sowie Vor- und Nachteile alternativer Heizsysteme oftmals nicht vorhanden ist. All dies erschwert das Gewinnen einer Mehrheit für ein erneuerbares Heizsystem.

Am Anfang steht die vorausschauende Planung
Unter diesen Voraussetzungen sollte genügend Zeit für den Heizungsersatz zur Verfügung stehen. Die Empfehlung lautet, über einen Heizungsersatz nachzudenken, sobald das bestehende Heizsystem 10-jährig oder älter ist. Dies erlaubt eine vorausschauende Planung und den frühzeitigen Einbezug aller Betroffenen. Ebenso bietet sich in dieser Zeitspanne eine Gesamtbetrachtung der Liegenschaft an – etwa zur langfristigen Gebäudenutzung oder zum Zustand.

Mit weiteren Schritten zum erfolgreichen Heizungsersatz
Schon zu Beginn des Projektes «Heizungsersatz» lohnt sich der Beizug einer beratenden Fachperson. Dies etwa auch im Rahmen der kostenlosen Impulsberatung vom Bund zum Thema «erneuerbar heizen». Aus der Beratung geht beispielsweise hervor, welche Heizsysteme mit erneuerbaren Energieträgern für das Gebäude und dessen Standort sinnvoll sind.

Bei der Auswahl des Heizsystems sollten nicht nur die Anfangsinvestitionen, sondern ebenfalls die Energie- und Betriebskosten berücksichtigt werden. Ebenso sind steuerliche Aspekte als auch finanzielle Förderprogramme der öffentlichen Hand miteinzubeziehen. Falls eine Fremdfinanzierung erforderlich wird, ist die frühzeitige Kontaktaufnahme mit der Bank ratsam.

Ein wichtiger Schritt ist ausserdem das Einholen und Vergleichen von zwei bis drei Offerten. Daher ist auch der Beizug eines Planers ratsam. Dieser evaluiert das Heizsystem und verfasst auf dieser Basis eine professionelle Ausschreibung. Diese Vorgehensweise ermöglicht einen fairen, zielführenden Entscheidungsprozess – ohne widersprüchliche Informationen der einzelnen Anbieter. Dank der kompetenten Arbeit eines Planers erhalten die Entscheidungsträger zudem vergleichbare Angebote. Oft ist bei einem Ersatz einer grossen Heizungsanlage eine Baubewilligung und teilweise eine Konzession der Gemeinde notwendig. Daher sind in einem weiteren Schritt die Behörden zu informieren. Noch vor Baubeginn sollten die Fördergelder beantragt und bestätigt werden.

Dann folgt der «eigentliche» Ersatz der Heizung. Abhängig vom Umfang des Ersatzprojektes sind die Arbeiten innerhalb weniger Wochen vollendet. Danach kann beim Kanton die Auszahlung der Fördergelder beantragt werden.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema «Vorgehen beim Heizungsersatz bei grossen Liegenschaften und bei STWEG» an den Heizprofi? Möchten Sie sich für ein Beratungsgespräch anmelden? Kontaktieren Sie uns.