Nachrichten vom Heizprofi zum Thema Kombination von Wärmepumpe und Photovoltaik

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Immer tiefere Vergütungen und benachteiligende neue Stromtarifmodelle legen den Eigenverbrauch von Solarstrom nahe. Dieser ist unter anderem mit der Erzeugung von Heizwärme und Warmwasser möglich.

Dank verschiedener Entwicklungen ist die Nutzung von Elektrizität aus Photovoltaikanlagen für Einfamilienhausbesitzer eine wirtschaftlich interessante Option: Einerseits sind die Stromkosten aufgrund neuer Tarifmodelle teilweise stark angestiegen. Mit ungeschickten neuen Tarifmodellen sorgen einige lokale Energieversorgungsunternehmen dafür, dass sich der Strom vom eigenen Dach weniger rentiert. Dies geschieht, indem in Modellen mit Eigenverbrauch jährliche Leistungstarife oder mehr pro kWh verrechnet werden. Wer seine Photovoltaikanlage trotz veränderten Rahmenbedingungen rentabel betreiben will, muss auch die Verbrauchsspitzen von beispielsweise Boiler mit eigenem Strom abdecken.

Andererseits ist seit geraumer Zeit der zeitgleiche Eigenverbrauch von Elektrizität aus Photovoltaikanlagen am Ort der Produktion gesetzlich verankert und Photovoltaikanlagen auf Einfamilienhäusern werden neu mit einem Einmalbeitrag des Bundes gefördert. Läuft die Anlage für die Warmwasserbereitung im Einfamilienhaus mit Strom (Elektroboiler oder Wärmepumpe), dann kann diese Anlage mit einem sogenannten Energiemanagementsystem gesteuert werden. Damit wird die Wärmepumpe oder der Elektroboiler automatisch genau dann eingeschaltet, wenn die Sonne genügend stark scheint. So wird das Warmwasser zu einem grossen Teil mit Strom vom eigenen Dach erzeugt.

Wirtschaftlich attraktive Photovoltaik

Aus Sicht des Eigentümers sind unter Schweizer Durchschnittsbedingungen die Warmwasserbereitungsvarianten Photovoltaik in Kombination mit einem Elektroboiler sowie mit einer Wärmepumpe ungefähr gleich attraktiv wie der Bezug von Netzstrom zum Betrieb einer Wärmepumpe. Diese drei Varianten sind alle wirtschaftlich attraktiver als die Solarthermie. Zu beachten ist jedoch, dass die Wirtschaftlichkeit von den Gegebenheiten im Einzelfall abhängt. «Entscheidend für die Kompetitivität der Varianten mit Photovoltaik sind die Einmalbeiträge des Bundes und die daraus resultierende Verbilligung des Einkaufs und der Installation der Anlage», erklärt Alexander Scheidegger, zusammen mit Adrian Schmid, Autor einer Studie, welche die Fachhochschule St. Gallen im Auftrag des BFE durchgeführt hat.

Energieeffizienz lohnt sich

Die Kombination einer Wärmepumpe mit einer Photovoltaikanlage ist aus heutiger Sicht wirtschaftlich den untersuchten Alternativen ungefähr ebenbürtig. In einer längerfristigen Perspektive empfiehlt Scheidegger Einfamilienhausbesitzern jedoch, auf genau diese Kombination zu setzen: «Wenn die Atomkraftwerke vom Netz gehen, wird Winterstrom eher teurer. Deshalb wird sich die energieeffiziente Wärmepumpe im Winter amortisieren lassen, auch wenn im Sommer auf dem eigenen Dach ein Überschuss an Strom produziert wird.» In der Studie sei ausserdem nur die Brauchwassererwärmung, nicht aber die Heizung untersucht worden. Werde im Einfamilienhaus auch mit einer Wärmepumpe geheizt, verstärke sich dieser Effekt noch.