Nachrichten vom Heizprofi zum Thema Anstieg der Raumtemperatur in Wohnräumen

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Die Schweizer heizen in ihren Wohnungen immer stärker. Die durchschnittliche Raumtemperatur im Winter ist in den letzten Jahren tendenziell gestiegen. «Und sie nimmt weiter zu», sagt Robert Diana vom Gebäudetechnikverband Suissetec in einem Interview mit 20 Minuten. Die Normtemperatur für Schweizer Wohnungen im Winter liege zwischen 20 und 21 Grad. Die Normenkommissionen prüfe periodisch die Aktualität dieser Werte. Ob diese auf 22 bis 23 Grad erhöht werden sollen oder nicht, werde derzeit kontrovers diskutiert, sagt Robert Diana, der den Fachbereich Heizung leitet.

Bequemlichkeit ist einer der Gründe

«Die Leute sind weniger bereit, in der Wohnung im Winter einen Pulli oder warme Socken anzuziehen», sagt Diana. Die Komfortansprüche seien gestiegen. Es gibt allerdings noch weitere Gründe für den Temperaturanstieg: die veränderte Bauweise.
Wohnungen mit raumhohen Fensterfronten haben auch bei einer Temperatur von 21 Grad eine geringere Behaglichkeit, wie Diana erklärt. Die Strahlungswärme von Glas ist niedriger als die von Wänden. Nicht unbedingt die Temperatur, sondern der Strahlungsfaktor macht, dass wir uns wohlfühlen. «Und den bekommen Sie in Räumen mit grossen Fenstern nur durch höhere Temperaturen hin», so Diana.
Denn die Behaglichkeit sei von der Oberflächentemperatur der Bauteile abhängig, die aber sei auch bei noch so gut isolierten Fenstern niedrig. «Die höheren Temperaturen werden aber nicht nur durch heizen erreicht. In neuen Wohnbauten, die hervorragend gedämmt sind, tragen Wärmequellen wie die Beleuchtung zu erhöhten Raumtemperaturen bei.»

Ein Grad wärmer bedeutet sechs Prozent mehr Energie

Natürlich steigt dabei der Energieverbrauch: «Ein Grad mehr oder weniger in der Raumtemperatur macht sechs Prozent mehr oder weniger Heizenergieverbrauch aus», erklärt Sprecherin Marianne Zünd vom Bundesamt für Energie.
«Niemand soll frieren, aber es ist auch nicht nötig, im Winter im T-Shirt herumzulaufen», sagt Elmar Grosse Ruse vom WWF Schweiz. Die Energiewende werde damit zwar schwieriger, aber sie werde daran nicht scheitern. «Wichtiger ist, das Haus gut zu dämmen und sich von dreckigen Öl- und Gasheizungen zu verabschieden.»

Nach unserer Erfahrung kommt noch ein weiterer Faktor dazu, der sich stark auf den Heizenergie-Verbrauch auswirkt: Mangelnde Kenntnis über die richtige Bedienung von Thermostatventilen.

Hier finden Sie weitere Infos:

Informationen auf der Heizprofi-Webseite

Bedienung von Thermostatventilen
Ersatz von alten Öl- und Gasheizungen

Informationen im Kundenmagazin Der Heizprofi

Gesetzeskonformer Heizungsersatz
Heizungssanierung – Kosten und bester Zeitpunkt