Nachrichten vom Heizprofi zum Thema Ersatz von Elektroheizungen

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Ist es sinnvoll, eine Elektroheizung durch eine Wärmepumpenheizung zu ersetzen? Spontan lautet die Antwort vieler Hausbesitzer: Nein, denn es brauchen ja beide (viel) Strom. Aber ist das die richtige Antwort? Hier sind einige Informationen zu diesem Thema:

Der Energiekonsum der insgesamt 230 000 fest installierten Elektrospeicherheizungen in den Haushalten der Schweiz beträgt enorme 3000 Gigawattstunden (GWh) pro Jahr. Rechnet man den Verbrauch von mobilen, steckbaren Elektro-Heizgeräten sowie von Elektroheizungen in den Sektoren Dienstleistung, Landwirtschaft, Industrie und Verkehr mit ein, summiert sich der Verbrauch auf rund 5500 GWh pro Jahr. Dieser Verbrauch entspricht dem Konsum von 1,4 Mio. Durchschnittshaushalten.
Elektroheizungen sind nicht nur massive Stromverbraucher, sie sind zudem ineffizient.

Wärme aus Strom ist nicht immer sinnvoll

Auf den ersten Blick wandeln Elektro-Widerstandsheizungen – mit Wirkungsgraden von über 90% – Strom sehr effizient in Wärme um. Schaut man allerdings hinter die Kulissen, wird klar: Die Effizienz ist ein Trugschluss – gehen doch bei der Stromproduktion in Grosskraftwerken rund zwei Drittel der Primärenergie (z. B. Uran/Kohle) als Abwärme verloren und weitere 6% beim Stromtransport. Die Gesamtenergiebilanz von Elektroheizungen ist also schlecht. Auch bei der Wärmeerzeugung selbst schneiden Elektroheizungen schlecht ab. Effiziente Erdsonden- und Grundwasser-Wärmepumpen haben zum Beispiel einen 3- bis 4-mal höheren Gesamt-Wirkungsgrad und benötigen dadurch 65–75% weniger Strom als eine Elektroheizung.

Fazit: Elektrizität sollte nicht zur reinen Wärmeerzeugung genutzt werden, es sei denn, dies geschieht mittels Wärmepumpen oder der Strom kann zeitgleich, erneuerbar vor Ort, produziert werden. Der Ersatz von Elektrozentralheizungen ist deshalb wichtig und richtig. Wer jedoch nur auf den Faktor «Anschaffungs- und Betriebskosten» seiner Heizung schaut, könnte ein fossiles System ins Auge fassen. Der Einbau von Öl- und Gasheizungen ist aber nach der Einführung des neuen kantonalen Energiegesetzes nicht immer möglich. Zudem müssten zu den Anschaffungskosten der Heizung auch die zusätzlich anfallenden Kosten für den Einbau der fehlenden Kamin- und Tankanlage addiert werden. Wer also mit Energie aus erneuerbaren Quellen heizen will oder muss, setzt am besten auf eine Wärmepumpenheizung. Die Anschaffung derer wird ausserdem zurzeit im Kanton Luzern zusätzlich finanziell gefördert.

Weitere Informationen zum «Förderprogramm Energie» des Kantons Luzern.

Weitere Informationen zur Wahl des richtigen Heizsystems: