Nachrichten vom Heizprofi zum Thema Fragen und Antworten zum erneuerbaren Heizen

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Ist Heizen mit Erdgas denn nicht auch klimafreundlich? Ist die Versorgung mit Pellets sichergestellt? Lohnt sich der Umstieg auf eine mit erneuerbaren Energieträgern betriebene Heizung?
Die Klimaschutzdebatte, die die Wärmeerzeugung miteinschliesst, bewegt. Unsere Kundschaft stellt uns täglich spannende Fragen rund ums Thema «erneuerbar Heizen». Gerne gehen wir als Heizprofi nachfolgend auf eine Auswahl von interessanten Fragen ein und liefern Ihnen die Antworten dazu.

Fragen und Antworten zum Heizen mit einer Wärmepumpe

Sind Wärmepumpen in alten, wenig gedämmten Häusern nicht versteckte Elektroheizungen?
 Nein. Generell brauchen wenig gedämmte Gebäude mehr Energie, als gut gedämmte Gebäude, weswegen eine Gebäudedämmung immer sinnvoll ist. Bei Gebäuden mit hohem Energiebedarf ist es eigentlich sogar umso wichtiger, dass diese Wärme erneuerbar bereitgestellt wird, weil damit sehr viele CO2-Emissionen reduziert werden können. Bei der Eignungsprüfung für eine Wärmepumpe sollte geprüft werden, welche Heizungsvorlauftemperatur maximal nötig sind. Es gibt verschiedene
Tools, welche ermöglichen, die Jahreseffizienz zu ermitteln. Bei aussen aufgestellten Luft/Wasser-Wärmpumpen eignet sich das natürliche Kältemittel Propan sehr gut für höhere Temperaturanforderungen.

Sind Luft/Wasser-Wärmepumpen laut? Und welche Lärmvorschriften gibt es?
Moderne Luft/Wasser-Wärmepumpen weisen sehr geringe Geräuschemissionen auf. Werden sie korrekt geplant und installiert, stellen sie keine störende Geräuschquelle dar. Für die Installation ist immer eine Baubewilligung und ein Lärmschutznachweis erforderlich.

Kann eine Luft/Wasser-Wärmepumpe mit Radiatoren kombiniert werden?
Ja, Wärmepumpen, und sogar Luft/Wasser-Wärmepumpen, können mit einer Wärmeabgabe über Radiatoren betrieben werden.

Kann ich über 800 Meter über Meer eine Luft/Wasser-Wärmepumpe installieren?
Ja. Ergänzend zu den Klimadaten einer zum Standort vergleichbaren Klimastation, sollten der Gebäudestandard und der solare Wärmeeintrag im Winter mitberücksichtigt werden. Vorsicht gilt bei Gebäuden, die in schattigen Senken stehen.

Kommt der Strom für die Wärmepumpenheizungen im Winter aus erneuerbaren Quellen?
 Die «Winterstromlücke», also eine anhaltende Strommangellage im Winter, ist eine theoretische Annahme. Mit dem Ausbau der erneuerbaren Energien und der flexiblen Steuerung von Stromerzeugung und -verbrauch sind länger anhaltende Versorgungsengpässe weiterhin sehr unwahrscheinlich. Zwar wird der Strombedarf der Schweiz künftig steigen, weil es mehr Wärmepumpen und Elektrofahrzeuge geben wird. Mit dem Ausbau der inländischen erneuerbaren Energien gemäss der Energiestrategie 2050 wird dieser Mehrverbrauch längerfristig aber aufgefangen. Denn gleichzeitig wird aufgrund steigender Effizienz – etwa durch die bessere Isolierung von Gebäuden – und durch den Ersatz von Elektrodirektheizungen, die in manchen Regionen noch sehr verbreitet sind, der Strombedarf zurückgehen.

Fragen und Antworten zum Heizen mit Erdgas

Wie klimafreundlich ist Erdgas?
Wohl liegen die CO2-Emissionen pro Kilowattstunde Wärme rund 25 % unter denjenigen einer Ölheizung. Weil diese Einsparung zum Erreichen unserer Klimaziele allerdings deutlich zu wenig ist, leistet man mit einem Wechsel von Erdöl zu Erdgas somit keinen wirksamen Beitrag zum Klimaschutz. Wird aber auf erneuerbare Energien gewechselt, bedeutet dies eine CO2-Reduktion von 80 – 100 %.

Soll ich eine Öl- oder Gasheizung, die erst 10 Jahre alt ist, durch eine erneuerbare Lösung ersetzen?
Aus ökologischer Sicht lohnt sich der Ersatz einer neueren Heizung immer. Denn jedes weitere Betriebsjahr mit einem fossilen Energieträger bedeutet zusätzlich vermeidbare CO2-Emissionen. Aus wirtschaftlicher Sicht werden fossile Heizungen in der Regel über 15 – 20 Jahre abgeschrieben. Es hängt also von den Energiepreisen und der persönlichen Motivation ab, ob ein früherer Ersatz in Frage kommt.

Fragen und Antworten zum Heizen mit Pelletheizungen

Auch Holzheizungen stossen CO2 aus. Warum sollte ich dann wechseln?
Pelletheizungen schützen das Klima. Denn: Bei der Verbrennung des Holzes wird nur so viel CO2 freigesetzt, wie vom Baum während des Wachstums aufgenommen wurde. Die Bilanz
der Treibhausgas-Emissionen enthält daher nur die Treibhausgase, welche bei der Holzernte, beim Transport, bei der Herstellung und der Lieferung frei werden. Zudem: Schweizer Pellets sind besonders klimafreundlich, weil auch für die Trocknung des Holzes erneuerbare Energie statt Erdgas oder Erdöl verwendet wird und die Transportwege kurz sind.

Gibt es genug Holz/Pellets oder droht eine Abholzung der Wälder durch die steigende Nachfrage?
 Holz ist eine beschränkte Ressource und Pellets sind ein stark nachgefragter Energieträger. Ein in der Nähe liegender Pellet-Lieferant sollte daher bereits bei der Planung kontaktiert werden, um die längerfristige Verfügbarkeit abzufragen. Pellets werden vor allem aus Restholz von holzverarbeitenden Betrieben hergestellt.

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