Nachrichten vom Heizprofi zum Thema Heizstab bei Wärmepumpen – selten im Einsatz

unnamed (9)

«Bei Minusgraden heizen Wärmepumpen über den Heizstab». Dies ist einer der Mythen rund ums Thema «Heizen mit der Wärmepumpe». Tatsächlich sind in den meisten Wärmepumpenanlagen Heizstäbe vorinstalliert. Dabei wird jedoch der Heizstab als elektrische Zusatzheizung nur sehr situativ eingesetzt. Des Weiteren unterscheidet sich die Einsatzhäufigkeit auch zwischen den unterschiedlichen Wärmepumpen: Luft-Wasser-, Erdreich- und Grundwasserwärmepumpen. Gemäss längerfristig angelegten Untersuchungen des Instituts für Solare Energiesysteme (ISE), lag der Anteil von Heizstäben, an der für Wärmepumpenanlagen benötigten Elektrizität, zwischen 1,2 % und 2,8 %. Der Wert von 1,2 % wurde dabei nur bei Erdreichwärmepumpen festgestellt.

Hilfreich in verschiedenen Situationen
Der Heizstab kann bei sehr niedrigen Aussentemperaturen eingesetzt werden. Dies ist dann der Fall, wenn die Wärmepumpe den Wärmebedarf nicht vollständig decken kann und betrifft insbesondere Luft-Wasser-Wärmepumpen. Im Gegensatz zu Erdreich- und Grundwasserwärmepumpen kommen Luftwärmepumpen sehr tiefe Temperaturen schon mal vor. Doch auch aus -25 Grad kalter Luft gewinnt eine Wärmepumpe immer noch Energie.
Des Weiteren ist der Heizstab ebenfalls in folgenden Situationen nützlich:

  • Zur Unterstützung der Gebäudetrocknung im Neubau.
  • Für den Frostschutz oder Notbetrieb beim Wärmepumpenausfall.
  • Zur thermischen Desinfektion des Brauchwassers.

Selbst wenn aufgrund der Temperaturverhältnisse bei Erdreich- und Grundwasserwärmepumpen ein Heizstab nicht notwendig ist, kann die elektrische Zusatzheizung sinnvoll sein. Denn oftmals ist es nicht möglich, eine Erdwärmeheizung punktgenau auf sämtliche zukünftige Betriebsszenarien zu planen. Mit dem Heizstab lassen sich dann auch unvorhergesehene Wärmespitzen abdecken.
 

Selten im Einsatz
Die Abdeckung der Heizleistung über den Heizstab ist vom sogenannten Bivalenzpunkt abhängig. An diesem Punkt erreicht die Wärmepumpe die maximale Heizleistung. Bei einem richtig gewählten Bivalenzpunkt wird dieser nur über wenige Tage von der Aussentemperatur unterschritten. In diesem Fall werden ungefähr 95 % der Jahresheizarbeit durch die Wärmepumpe und bloss 5 % durch den Heizstab abgedeckt. Selbstverständlich verursacht die Heizleistung über den Heizstab Stromkosten. Allerdings gleicht der effiziente Einsatz der Luftwärmepumpe bei wärmeren Temperaturen die kurzfristigen, ineffizienten Heizstabeinsätze aus. Ausserdem kann der Heizstab vom Monteur der Wärmepumpe bei Bedarf auch deaktiviert oder abgeschaltet werden.

Haben Sie weitere Fragen zum Thema «Funktion Heizstab bei Wärmepumpenheizungen» an den Heizprofi? Möchten Sie sich für ein Beratungsgespräch anmelden? Kontaktieren Sie uns.